O du stille Zeit

T/M: Joseph v. Eichendorff/Cesar Bresgen

CD: aufgenommen mit der Canto Street Band, erscheint im Oktober im →Canto Shop
für folgende Anlässe schön zu singen:
* Abend, Spätherbst/Advent, Retreats

[

Kapo V. Bund (klingend F)

Anfangstöne:
Melodie: c‘
2. Stimme: c‘
3. Stimme: f (setzt erst im Refrain ein)

    C       Am    G  C                                                     G
1. O du stil – le Zeit, kommst eh‘ wir’s gedacht.
            C                F          C         Am          Dm      Am     C   G  C
Refr.: Über die Berge weit, über die Berge weit. Gute Nacht.

2. In der Einsamkeit rauscht es nun so sacht.
Refr.: Über die Berge weit, über die Berge weit. Gute Nacht.

3. O du stille Zeit hast ein Feuer angefacht.
Refr.: Über die Berge weit, über die Berge weit. Gute Nacht.

Noten:
die Noten zu diesem Lied sind urheberrechtlich geschützt. Sie sind in folgenden Liederbüchern zu finden:
„Die Mundorgel“ Mundorgel-Verlag, Neubearb. Auflage 2001
„Das große Buch vom deutschen Volkslied“ Hrsg. H. C. Worbs, Fackelträger-Verlag. 1969 (ursprünglich Bertelsmann-Verlag; Stuttgart : Europäische Bildungsgemeinschaft; Wien : Buchgemeinschaft Donauland, Berlin, Darmstadt, Wien : Deutsche Buch-Gemeinschaft, 1969.

Cesar Bresgen erlebte den größten Teil des vergangenen Jahrhunderts. Als österreichischer Komponist und Dozent am Salzburger Mozarteum engagierte er sich seit 1939 sehr bei der Entstehung des Jugendmusikschulwerkes in Salzburg. Er erwarb zeitlebens zahlreiche Ehrungen, unter anderem den Österreichischen Staatspreis 1976, und war befreundet mit Carl Orff, Fritz Jöde, der ebenfalls am Mozarteum unterrichtete, und Alban Berg. Im Nationalsozialismus engagierte er sich stark für die Hitlerjugend, schrieb Vokalwerke für die Gruppen und gründete eine Bewegung der Spielscharen für die künstlerisch Interessierten. Die Spielscharen wurden seit 1938 übrigens von Fritz Jöde geleitet, der seine Arbeit nach seiner „Entfernung aus dem Amt“ dann auch in den Dienst des Nationalsozialismus stellte.

Jöde und Bresgen – beide bekennende Nationalsozialisten. Beiden war Musik und Gemeinschaft als Lebenskultur, Volkslieder und deren Gebrauch wichtig. Sind sie der nationalsozialistischen Idee auf den Leim gegangen? Waren sie eigentlich unpolitisch und nur um ihre Musik bedacht? Wie es aussieht, nicht. Besonders Bresgen war begeistert von der Kulturpolitik Hitlers, die sich, wie er meinte, an Gemeinschaft und dem Kulturgut des Volkes orientierte. Nach Kriegsdienst und auf Fürsprache von Orff wurde Bresgen auch nach dem 2. Weltkrieg wieder Professor in Salzburg. Seine ab dieser Zeit entstandenen Werke waren in keiner Weise mehr Träger nationalsozialistischen Gedankengutes und er blieb bis zu seinem Tode 1988 einer der bedeutendsten und pädagogisch engagiertesten Musiker Österreichs.

„O du stille Zeit“ ist dessen ungeachtet ein viel gesungenes und berührendes Volkslied geworden.
Wir singen das Lied gern so, dass die Frauen die ersten beiden Stimmen singen, die Männer die 3. Stimme. Es kann aber genauso auch von 3 gleichen Stimmen gesungen werden.